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WOANDERSWELT: PRÄLUDIUM UND FUGE IN MOLL


Inhalt:

Endstand + Wachsende Verwirrung + Erklärungen + Verschwörer: Rottas Monolog + Korrekturen + Geschichte, alternativ + Verschwinden + Schweben, schwimmen + BruderSohn + Ankunft/Epilog



Geschichte, alternativ

Die Verschwörer mussten eine spekulative Geschichtswissenschaft entwickelt haben, etwas, worüber er bisher noch nichts gehört hatte. Er kannte eine mathematische Theorie, die sich Katastrophenlehre nannte, in der singuläre Katastrophenpunkte vorkamen, an denen der vollständige, nicht vorhersehbare Kollaps eines Systems und dessen Umschlag und Übergang in ein anderes System möglich war - so ähnlich stellte er sich die erwähnten Knotenpunkte der Geschichte vor: Sensible Gleichgewichtslagen, in denen alles (oder mindestens zwei Wege) offen scheint, eine kleine Ursache das Geschehen in die eine oder andere Richtung verlaufen lassen kann, während sich dann anschließend, einmal eine bestimmte Richtung genommen, in logischer Konsequenz und mit unaufhaltsamer Wucht der eingeschlagene Weg weiterentwickelt und wenig oder schwer noch zu ändern ist.
Hatten sie eine Formel gefunden, um Ereignisse beschreiben zu können, einen wertenden Faktor, einen Index angeben zu können, die sie auf die Spur derjenigen Ereignisknoten brachten, die für ihren Zweck als Schlüsselereignisse geeignet waren? Oder gingen sie nach Intuition vor, nach try-and-error Methodik, nach Ahnung und Fingerspitzengefühl? Für ihn selbst gab es viele solcher labilen Wendepunkte der Geschichte, aus denen die Welt, wie er sie kannte, hervorgegangen war - andere Ereignisse wiederum schienen ihm zwangsläufig zu sein, unabwendbar - vielleicht aufschiebbar, unter anderen Vorzeichen eintreffend, aber nicht zu vermeiden.

Die Entdeckung und Besiedlung Neu-Hibernias durch hibernianische Abenteurer und Auswanderer war eine solche folgerichtige Ereigniskette: Neu-Hibernia wartete darauf, durch seetüchtigere Schiffe, die sich den Passatwinden und der Strömung nach Norden anvertrauen konnten, angesteuert zu werden. Das war unvermeidlich, musste irgendwann eintreten. Aber die Umstände, unter denen das geschah, waren im Voraus nicht festgelegt, man konnte sich auch einen anderen Ausgang vorstellen, den diese Geschichte nahm. Was wäre z.B. gewesen, wenn es nicht zu dem Zusammentreffen zwischen dem Arzt-Magier Brandwin und dem größten lebenden Schamanen der damaligen Zeit, dem Algonkin Weiße Feder gekommen wäre, durch deren Zusammenarbeit das grundlegende Heil-Elixier für die vielen Ansteckungskrankheiten geschaffen wurde, die zwischen den unterschiedlich immunisierten europäischen und neu-hibernianischen Völkern hin und her wechselten?
Vorstellbar wäre auch ein alternativer Verlauf gewesen, in dem epidemische Seuchen über den Kontinent hinwegzogen, wüteten, und die reiche Kultur der Einwohner auslöschten, so dass ihr Erbe nur spärlich in den sich entwickelnden Mix der Ethnien eingegangen wäre - was Neu-Hibernia einen ganz anderen Charakter gegeben hätte. Die ganze moderne Wissenschaft von den Lebenszusammenhängen und auch die ganze neuzeitliche Technologie, die ja auf den intuitiv erkannten Lebensprozessen beruht, ursprünglich im Zusammenspiel von Druidenmagie und Schamanentum gegründet, wäre wahrscheinlich nicht entstanden. Oder hätte es auch eine zwangsläufige Entwicklung darauf zu gegeben, nur unter anderen Vorzeichen, da es sich ja um Erforschung und Entdeckung von etwas handelt, das auch unabhängig vom jeweiligen kulturellen Zugang existiert? Spekulationen...

Eine andere was-wäre-wenn Frage betraf den Untergang des Oströmischen Reiches, gleichzeitig Anziehungsobjekt für und Bollwerk gegen die Steppenvölker der weiten Ebenen Innerasiens - was wäre gewesen, wenn dieses Reich länger als bis 1373 (n. d. Gründung Roms) bestanden, dem Ansturm der Sassaniden standgehalten hätte? Konstantinopolis gab es ab da nicht mehr (Neu- Karthago ist ein anderer Fall, obwohl es sich als legitimer Erbe Roms fühlte, da durch den letzten Oströmischen Kaiser, Herakleios, gegründet),es wurde zur nördlichsten Metropole der Sieger und nach dem siegreichen Herrscher Chosraunopolis benannt. Persien ist einzige Weltmacht geworden, hat den jahrhundertlang erbittert geführten Kampf um die Vorherrschaft für sich entscheiden können, sich danach neu formierend, erneut die Tradition der Zivilisation aufnehmend, die durch Alexander als hellenistisch- ägyptisch- mesopotamisch- persisch- indisches Amalgam zusammengerührt und in Gang gebracht worden war.
Slawen, romanisierte Kelten und hunnisierte, awarisierte, ungarisierte, chasarisierte, mongolisierte Germanen (oder wie die Horden auch immer hießen, die in Wiederholung vom Ural bis zur Atlantikküste ihre Hegemonie errichteten und ihren Namen verbreiteten), waren keine wirklichen Gegner und kulturelle Partner dieser ältesten und stärksten Macht, vergleichbar nur mit der tausendjährigen Tradition des chinesischen Kulturkreises.

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Jeden neuen Tag (war sein Zeitgefühl intakt oder auch der Manipulation unterworfen?) ging er nun in die ihm einst vertraute Bibliothek, die jedoch längst in einem anderen Gehäuse untergebracht, durch verschiedene Metamorphosen durchgegangen war, aber wunderbarerweise immer dasselbe blieb: ein Aufbewahrungsort für Wissen, überwiegend in Form von Büchern. Sein Instrument, mit dem er den Abstand zu seinem Ausgangspunkt vermaß, war ein Buch, das die Geschichte Europas vom Altertum bis in die Jetztzeit übersichtlich darstellte. Als Gradmesser der Veränderungen, die er immer wieder feststellte, nahm er seine Erinnerung an den gestrigen Geschichtsbericht, las an dem, was heute anders war als gestern, den Fortschritt ab, den die Verschwörer schon erreicht hatten.
Die frühe Geschichte interessierte ihn nicht, hatte doch Rotta einen eindeutigen Bezugspunkt seiner Intervention genannt: die Antike. Rom auf dem Höhepunkt seiner Macht. Deshalb suchte er die Spuren der Veränderung in den darauf folgenden Epochen. Wurde auch bald fündig: Verglich er die jeweiligen Angaben des Geschichtskompendiums mit seiner eigenen, aus der Erinnerung aufgeschriebenen Liste, fielen ihm Unstimmigkeiten auf, die ihn irritierten (konnte sich nicht daran erinnern, ob eine Sache so oder so verlaufen war, ein Name so oder so gelautet hatte), manchmal aber auch eindeutig anders dargestellt wurden. Diese Unterschiede wurden deutlicher, je näher der Gegenwart er suchte, hier glichen die Daten sich bald in nichts mehr, konnte er nichts mehr von seiner eigenen Welt in den berichteten Ereignissen entdecken.
Alle diese sagten ihm nichts, berührten ihn nicht, zeigten ihm nur, dass es nicht mehr die ihm geläufigen Geschichtsepochen waren, um die es dabei ging. Manches erinnerte ihn an Vertrautes, vage Bekanntes, aber bloß von ungefähr, so wie eine Bezeichnung durch Klangähnlichkeit Assoziationen zu anderen hervorrufen wird - er wusste nichts mit den Jahreszahlen (auf was bezogen sich diese, was war ihr Nullpunkt?) und dem dazu Notierten anzufangen. An einer Bemerkung allerdings blieb sein Blick hängen: 391, Zerstörung der Bibliothek von Alexandrien durch einen christlichen (?) Mob, aufgestachelt durch den Patriarch Theophilus.

Er erinnerte sich an einen Dokumentarbericht über Schriften der Antike, den er vor einiger Zeit gesehen hatte, in der auch der erhalten gebliebene Bestand der Bibliothek gezeigt worden war: In hermetisch verschlossenen, dunklen, gleichmäßig temperierten Tresoren gelagert, ein kostbarer Wissensschatz, wichtig für Philologen, Historiker, Theologen, Wissenschaftler aller Fachrichtungen, die hier bedeutende Entdeckungen auf ihrem Gebiet machen konnten, noch immer, nach so vielen Jahrhunderten...
Auch wenn sich vieles als Fälschung der Bücherhändler jedes Zeitalters herausgestellt hatte ("Aristoteles Bibliothek", einst für viel Geld eingekauft, war zwar aus dieser Zeit, aber nur bedingt die Bibliothek des Philosophen...), der Kenntnisgewinn über die Vergangenheit war dennoch groß. Und hier, in dieser Realität, die er gerade streifte, schien diese Möglichkeit verloren zu sein. Ein Verlust, der ihn merkwürdigerweise heftig schmerzte, er wusste nicht, warum ihm das Schicksal von Büchern mehr bedeuten sollte als das von Städten oder Imperien, aber es war so - vielleicht konnte er darüber stellvertretend für so vieles trauern, was ihm verlorengegangen war, weiter verloren ging...

Für ihn war die geschichtliche Entwicklung seit dem Zerfall der römischen Macht einerseits durch das stabile große östliche Imperium der Sassaniden und deren Nachfolgedynastien, andrerseits durch die Abfolge chaotisch-kurzlebiger Oberherrschaften eurasischer Steppenvölkern über das kontinentale Anhängsel Europa geprägt, die gewöhnlich durch einen mystisch überhöhten Eroberer errichtet und schon in der Enkelgeneration (oder sogar in der unmittelbaren Nachfolge) wieder aufgegeben werden mussten: Das eine Volk in die Bedeutungslosigkeit absinkend, während der nächste Stamm aus den Steppenweiten das Szepter übernahm und den Sieger stellte.
An den Rändern dieser instabilen Reiche, zusammengehalten mit Hilfe einer gut organisierten raschen Nachrichtenübermittlung durch schnelle berittene Boten und jederzeit mobilisierbaren rächenden Reitertrupps, die jedes Aufbegehren im Ansatz erbarmungslos unterdrückten, jeden lokalen Widerstand brachen, bildeten sich in Rückzugsgebieten kleinere Einheiten eigenständiger Kulturen. Auf der hispanischen Halbinsel etwa, an der Westküste des Kontinents, in Britannien und auf Hibernia, in den dunklen Wäldern und Gebirgen Skandinaviens. Aus diesen ärmlichen Anfängen hatte sich seine eigene Zivilisation entwickelt, nach mehreren hundert Jahren bescheidenen Existierens, immer in mentalem Bann durch den Glanz der östlichen Kultur. Dort fanden sich die Vorbilder von zivilisiertem Leben, von Urbanität, war wissenschaftlicher Fortschritt und handwerklich-technische Hochleistungen zu bewundern. Meisterschaft in der Kunst, kühne philosophische Spekulationen, mit Leidenschaft ausgetragene religiöse Kontroversen (und mit Leiden bezahlte Glaubenskämpfe) waren dort zuhause. Das war das ihm gewohnte Bild der Geschichte, so hatte er es gelernt.

Jetzt stieß er auf einen anderen Verlauf der Entwicklung (allerdings änderte sich dieser immer wieder, wie er feststellen musste): Mal bildeten sich im Westen, nach Zusammenbruch des Römerreiches, aus den örtlichen Stämmen größere stabile Herrschaftsbereiche, widersetzten sich diese den Hunnen oder Awaren, Chasaren oder Mongolen, den Khans und der Goldenen Horde, mal fand diese Konsolidierung im Zentrum Europas statt, mal im Osten, mit Hilfe des gleichen Imperiums, welches in anderen Geschichtsverläufen eine gegenteilige Politik anstrebte und die Auslöschung der Konkurrenz bewirkte.
Verglich er die verschiedenen Varianten - er fand für sich eine graphische Darstellungsweise, in der jeder Verlauf sich als eigener Zweig zeigte, auseinanderstrebend aus einem gemeinsamen Stamm noch ununterscheidbarer Geschichte - sah er, wie dieser gemeinsame Stamm bis zu einer definierbaren Zeit bestand, ab der die Äste sich verzweigten, voneinander abweichende alternative Ereignisketten darstellend. Noch wusste er nicht, welcher Verlauf der endgültige sein sollte, der für die Verschwörer günstigste, auf den sie ihre Maschine einstimmen, den sie stabilisieren wollten (um die anderen Äste wieder zum Verschwinden zu bringen - so dachte er sich deren Vorgehen).
Dieser noch allen gemeinsame Zeitpunkt lag nicht, wie er gemeint hatte, am oder kurz nach deren Interventionspunkt, es schien eine Inkubationszeit notwendig zu sein, ein Zeitraum untergründiger Wirkung, bis die offenkundige Wirkung sich in den Archiven der Geschichte aufspüren ließ. Das letzte allen Verläufen gemeinsame Ereignis (in der großräumigen Geschichtsschreibung - er verglich dazu Tabellen, notierte Daten, identifizierte und verschob Einzelereignisse), schien der Beginn des Feldzuges Chosraus gegen Ostrom zu sein, dessen Ausgang dann schon in unterschiedlichen Varianten vorlag. Der ultimative Sieg der Perser war die Version seiner eigenen, gewohnten Geschichte. Ein letztendlich für beide Seiten zermürbendes Hin und Her machte die meisten anderen aus, wie auch immer sie sich im Detail unterschieden.
Und plötzlich tauchte noch ein weiteres Szenario auf, das sich, so sein Eindruck, mehr und mehr als das gewollte der Verschwörer konsolidierte. Dabei kam es zu keinem Sieg des persischen Imperiums, Ostrom blieb erhalten, aber es konnte davon nicht profitieren, den etwas Neues, eine dritte Kraft trat auf: Ein arabischer Stamm, in allen anderen Varianten bedeutungslos und abhängig von den beiden großen Machtzentren, wurde selbst zu einer zentralen Kraft der Veränderung, übernahm, nach Überwältigung Persiens (der ständige Kampf hatte die Mittel beider Kriegsparteien erschöpft), dessen Rolle, jetzt selbst in Auseinandersetzung mit Byzanz (wie das erhalten gebliebene Konstantinopel genannt wurde) verwickelt - übernahm so das Territorium und die Auseinandersetzungen des untergegangenen Reiches, dieses fortsetzend, aber mit neuen Inhalten füllend.
Wie konnte das geschehen? Die Antwort lag in der Religion - einer neuen Religion, ihm vage als nahöstlicher Offenbarungsglaube bekannt (eine lokale arabische Variante), hier aber von großer Bedeutung und mit Veränderungswucht energisch ins Spiel eintretend.

Ein Kaufmann aus Mekka hatte eine göttliche Offenbarung erhalten und begann, sie in seiner näheren Umgebung zu verbreiten. Seine Gegner in dieser Sache waren die Kurajschiden, ein reiches Patriziergeschlecht, verbunden mit der alten Religion (die Pilgerströme an den heiligen Ort des Himmelssteines brachten guten Profit) und mit Persien, mit dem sie einen einträglichen Karawanenhandel quer durch die Wüste der Halbinsel führten.
Der Kaufmann nahm nun, im Widerspruch zu ihnen, Partei für die Oströmer, die zu diesem Zeitpunkt am Rande einer endgültigen Niederlage standen, von den Persern in die Ecke gedrängt, aussichtslos ihrer Übermacht ausgeliefert. In einer seiner bald berühmt gewordenen Suren prophezeite er, dass die Römer, gerade besiegt, in wenigen Jahren die wahren Sieger in diesem Kampf sein würden - worauf es zu einer Wette um 100 Kamele zwischen seinem Schwiegersohn Abu Bekr und einem der Opponenten (und Zweifler am göttlichen Auftrag des Propheten) kam, dass dieses innerhalb von neun Jahren eintreten werde. Sein Schwiegersohn gewann die Wette, als Herakleios zur Gegenoffensive übergehen konnte und in einer ersten entscheidenden Schlacht siegte: Damit war der Ruf des Propheten, ein wirklicher Prophet zu sein, gefestigt und wuchs weiter, und mit ihm der Einfluss seiner Lehre.
Aber auch der Sieg der Römer war der Religion geschuldet, der neuen Jesus- oder Christusreligion, wie sie von Rotta als Hauptinstrument der Veränderung dargestellt worden war: Als Jerusalem geplündert, die Grabeskirche zerstört, das heilige Kreuz in die persische Hauptstadt Ktesiphon verschleppt worden war, schien der Tiefpunkt erreicht, konnte nur noch göttlicher Beistand helfen - die Christen enthusiasmierten sich zu einem Feldzug gegen die Zoroastrier, in der tiefen Überzeugung, dies für ihren Glauben zu tun und deshalb von ihrem Gott nicht im Stich gelassen und durch einen Sieg belohnt zu werden. Sie bestürmten zuerst den Kaiser, Konstantinopel nicht aufzugeben, nicht nach Karthago auszuweichen, wie er es sich überlegt hatte (die Niederlage akzeptierend und strategisch von vorne anfangend); dann stellte ihm die Kirche ihre Goldschätze freiwillig zur Verfügung, alles Vermögen, das sich in den Kirchen und Klöstern angesammelt hatte, damit er ein neues Heer verpflichten und ausbilden konnte, mit dem er stark genug für eine Gegenoffensive war. Eine Armee unter dem Zeichen des Kreuzes und gegen die Feuertempel der Zoroastrier gerichtet, als Ziel die Befreiung des heiligen Kreuzes aus seiner Gefangenschaft: Der erste christliche Kreuzzug. Und ein erfolgreicher: In Armenien wurde das persische Heer geschlagen (Abu Bekr gewann seine Wette), im nächsten Jahr folgte ein zweiter Zug nach Osten, Städte wurden eingenommen und Feuertempel zerstört.
So vergingen zwei weitere Jahre, in denen die Oströmer das Geschehen diktierten. In einer letzten großen Anstrengung schickte Chosrau drei Armeen aus, die Situation wieder zu seinen Gunsten zu wenden: Eine davon belagerte mit Hilfe verbündeter Awaren Konstantinopel. Doch die Einnahme der Metropole misslang: Eine religiöse Begeisterung, wie noch nie zuvor erlebt, motivierte die Verteidiger, Soldaten wie Zivilisten, die Angreifer abzuwehren. Die Ikone der heiligen Maria wurde während den monatelangen Entbehrungen jeden Tag durch die Strassen und über die Wehrgänge der Stadtmauern getragen, die Byzantiner waren überzeugt, ihr die Abwehr der Awaren und den Abzug der persischen Armee zu verdanken.
Das christliche Byzanz hatte den Angriff überstanden - im Gegensatz zu dem tatsächlichen damaligen Geschehen in der realen (jetzt verlorenen) Welt: Das vom Kaiser aufgegebene Konstantinopel mit seinen fatalistisch-weltmüden Bewohnern ging verloren, Karthago schwächelte im Abwehrkampf, und das konkurrenzlose Persien (die Dynastie Chosraus, des irren Despoten, wurde bald darauf durch eine gemäßigtere und tolerantere abgelöst) stabilisierte sich auf hohem Niveau und für mehr als tausend Jahre.


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